Ruderverein Alemannia

..... Unser Logo

Unser Verein
Aktivitäten
Renn-Rudern
Gymnastk
Ale-Bote
Kalender
Archiv
Kontakt
Links
Startseite
Bilder von Ruderverein

 Aktuelle
 Wasserstände:


+++ Theiss-Wanderfahrt 18.-25. Juli 09 +++
Theiss-Wanderfahrt 18.-25. Juli 09

Die Fahrt führte uns auf der Theiss von Tuszer, das ist ganz im Norden von Ungarn nahe der ukrainischen Grenze, über Tokaj  bis nach Tiszafüred, wobei wir die ungarische Tiefebene durchquerten.

Die Landschaft ist geprägt durch endlose Auen und einsamen Sandstränden, auch die Vogelwelt ist immer wieder zu bewundern. Nach fünf anstrengenden Rudertagen (wegen der großen Hitze), beschlossen wir den letzten Tag in der Puszta mit einer Kutschenfahrt ausklingen zu lassen.

Insgesamt waren wir 16 Teilnehmer von 5 Vereinen: ALE, NOR, LIA, ISTER, BREMEN

 

Nun  noch zwei Eindrücke von Christa und Veronika ,

 

…und damit auch ich einen Schwank von unserer tollen Ruderpartie auf der Theiss erzählen kann, möchte ich Euch dies nicht vorenthalten:

 

die Fahrt - ich glaube es war am dritten Tag - begann wie immer mit einem tollen Frühstück, einem sonnigen Morgen und einem fröhlich gestimmten Ruderteam.

Heute hatte ich wieder die Ehre als Steuermann - äh - frau meine Mannschaft ordentlich zu quälen. Waren doch einige wichtige Persönlichkeiten darunter und vor allem „Fremdlinge“ in meinem Boot. So der nette Wolfgang Schindler - noch immer und von allen nur noch „Woschi“ genannt und Gerhard Unger. Beide drahtige Burschen der Normannen. Auch Carlo unser Auslands-Aushängeschild war mit dabei. Christl Hubinger saß hinter Woschi und war mit mir somit die einzige Vertretung der Alemannen in diesem Boot.

 

Die Sonne schien heiß und ich bemerkte schon die Unruhe im Boot. Nicht gar um ins Wasser zu steigen und sich einem kühlen Bad zu erfreuen, sondern einfach nur den Durst löschen zu wollen. Tja - was will man als Frau gegen NorMANNen schon sagen. Nach heißen Diskussionen - Sandstrand oder gleich vom Boot ins Wasser springen - wurde dann doch bei einer Fähranlage eine Bierstation entdeckt.

Ich legte gekonnt an - stieg galant aus dem Fünfer um sogleich bis zu den Knien im Schlamm zu versinken. Blieb aber standhaft und erklärte somit meinen Mitstreitern, dass sie ja nun auch aus dem Boot steigen können.

 

Gesagt - getan - Woschi war der Erste. War ja auch Schlagmann und somit hob er als erster sein Bein um - wie ihr Euch schon denken könnt - ebenfalls im Schlamm zu versinken. Nur - natürlich nicht so galant bis zu den Knien und stehend - NEIN - Woschi versank gleich AUF die Knie und stützte sich nur noch mit den Händen ab. So sekundenerstarrt in seiner devoten Haltung auf allen Vieren konnte ich mir das Lachen kaum verbeißen. „Verzeih mir lieber Woschi - aber es sah zum Zerkugeln aus“ - welches ihn natürlich dazu brachte in der gleichen Haltung, jedoch mit dem Kopf zu mir sehen mir in direkter Art und Weise zu vermitteln, dass ich ……………oh nein, das werde ich hier nun nicht wiederholen.

 

Ich war ganz erstaunt, dass er mich überhaupt beschuldigte und außerdem war ich ja noch mit dem Anblick beschäftigt und musste mich erst wieder schmunzelnd beruhigen.

Das Schicksal war mir hold und auch unsere Christl machte den großen Schritt aus dem Boot. Und - jawohl - auch sie endete in devoter Haltung, mit den Händen und auf den Knien im Schlamm.

Na - Ihr könnt Euch vorstellen, dass es nun ALLE zum Lachen fanden, inklusive der beiden Schlammbader. Auch Woschi hat mir somit verziehen, da er nun bemerkt hatte, dass ich in keinster Weise und ernsthafter Absicht das Boot gar weggezogen hätte!!

Als auch die beiden anderen Herren Gerhard und Carlo wohlbehalten an Land gegangen waren, konnten wir nun endlich in aller Ruhe - obwohl es eher eine lachende Pause war - unser wohlverdientes Bierchen trinken.

 

Die Fahrt ging dann noch weiter - und als ich kameradschaftlicher Weise Gerhard den Rollsitz während seines Badeeinstieges zurechtrückte - und er sich dann akkurat daneben setzte - erklärte er mir doch - wieder in aller Deutlichkeit - dass „dieses Weibsbild doch einen Waffenpass benötige“……..

Wieder gab es genug zu lachen und wieder fühlte ich mich total wohl in meiner Umgebung!

Ein Boot, zwei Ruder, eine individuelle Mannschaft, das Wasser rund um mich und das wohlige Gefühl, dass alles stimmig ist. Gerade oder obwohl wegen der kleinen Pannen.

 

Ich für meinen Teil bedanke mich dafür, dass ich all das erleben darf!

Ich freue mich schon auf das nächste Mal und auf die nächsten devoten Überraschungen,

 

Eure Christa

 

 

Christas Beitrag über die stolzen Versuche trotz schlammigen Untergrunds Haltung zu bewahren, möchte ich noch um einen Einblick bereichern, der zeigt wie schnell Mann seiner vermeintlich sicher geparkten Frauen verlustig gehen kann:

 

Nachdem sich eine Kilometerangabe in Bezug auf eine die bereits sehnlichst erwartete Labestation nicht ganz bewahrheitete, beschloss unser Fahrtenleiter Werner Holletschek, der sich zu diesem Zeitpunkt als Bootsmann der Widigab auszeichnete, am Steg eines Campingplatzes anzulegen um dort die kulinarische Lage zu erkunden. Mit den ahnungsvollen Worten „Bleibts ma schön da!“ entfernte er sich raschen Schrittes vom Boot in dem seine Frau Anja am Schlag, dahinter Christa Kasyan und meine Wenigkeit mit knurrenden Magen auf das Ergebnis dieser Erkundungen warteten.

 

Um inzwischen wenigstens den Durst zu löschen griff ich missmutig zu einer inzwischen lauwarm geruderten Mineralwasserflasche, nicht erkennend, dass  Anja zu weit entfernt vom Steg war um sich daran festzuhalten. Mit einem hellen Kreischen machte uns Christa darauf aufmerksam, dass sie das Boot eigentlich nur mehr mit dem längsten ihrer Fingernägel festhielt und auch das war in diesem Moment nicht mehr der Fall. Obwohl die Theiss sich bis dahin nicht gerade mit besonders hohen Strömungsqualitäten ausgezeichnet hatte, „rasten“ wir auf ein gemütlich am Steg schaukelndes Motorboot zu. Anja gelang es mit einem Kunstgriff das drohende Unheil abzuhalten, was das Boot jedoch noch weiter weg vom Steg beförderte. Nun war guter Rat teuer: Streichen Backbord oder Steuerbord und überhaupt, wer bedient das Steuer, wenn niemand dort sitzt? Fragen über Fragen, die schnell gelöst werden mussten, während wir ziemlich planlos in der Theiss herumtrieben.

 

Während Christa beschloss das Kommando zu übernehmen, hörten wir vom Ufer eine bekannte Stimme tönen: „Na, des gibt’s jo net! Kann ma eich denn wirklich ka Minutn allanich lossn! Kaum dreht ma den Fraun den Rücken zua, sans olle weg!“ Dieses und ähnliches mussten wir uns anhören, bis unser an Land festgenagelter Bootsmann sich darauf besann, wie er den Kindern bei den Übungsstunden Anweisungen gibt, wenn sie sich in ähnlicher Lage befinden. Und siehe da - mit wenigen Kommandos war die Ordnung wieder hergestellt und wir legten schweißgebadet am Steg an, um unseren Bootsmann an Bord zu holen, der sich leider das Grinsen nicht ganz verkneifen konnte.

 

 Zum Glück war das nächste Gasthaus wirklich nur wenige hundert Meter entfernt und wir konnten uns von dieser Blamage bei einem Bier und einer ausgezeichneten Halaszle (Fischsuppe) erholen.

 

Für mich war das meine erste große Wanderfahrt und es war ein tolles Erlebnis! Die Theiss ist ein ruhiger grüner Fluss, der mit seinem wunderschönen Auwald immer wieder zum Träumen einlädt. Als Hobbybiologin war ich begeistert von den vielen Eisvögeln, Uferschwalben und Seidenreihern, die immer wieder vor uns her flogen. Sogar zwei Seeadler ließen sich blicken. An Land sahen wir natürlich viele Störche, bei dem Ausflug in die Hortobagy-Puszta die dort typischen Haustierrassen wie Zackelschafe und Ungarisches Steppenrind. Das Essen war zumeist köstlich, nicht zu vergessen auch die liebevolle Verpflegung durch unseren Landdienst Inge Diernhofer und Heinz Raab. Immer wieder gab es die Möglichkeit eines erfrischenden Bades im kühlen Nass an einem der schönen Sandstrände. So ließen sich die teilweise anstrengenden Etappen auch bei großer Hitze ertragen.

 

Vielen Dank auch an alle, die mir als „Greeenhorn“ geduldig mit vielen Tipps, Rat und Tat zu Seite standen und mir so das Gefühl gaben in einer richtigen Mannschaft  aufgehoben zu sein!

 

Veronika



Galerie: Theiss 2009

zum Archiv






copyright by KRV Alemannia
E-Mail an Webmaster